Weniger ist Mehrwert.

Blog | Einfach produktiv & glücklich im Büro 4.1

Challenge yourself (c) Sylvia Nickel

Challenges – Kaizen im Selbstmanagement6 Minuten Lesezeit

| 1 Kommentar

Last Updated on 10. September 2018 by Sylvia Nickel

Challenge yourself: wer sich mit Selbstmanagement (und nichts anderes ist »Zeitmanagement«) beschäftigt stellt schnell fest, dass »optimal« nach kurzer Zeit suboptimal ist und strebt nach Verbesserung. Dem einen kommen die guten neuen Gewohnheiten abhanden, weil sie nicht verfestigt wurden oder von geringer Priorität waren; dem anderen fällt das Verbesserungspotenzial auf. Nichts anderes ist Kaizen, das Streben nach Verbesserung.

Zwar gibt es ein Lager, das gerne gegen den »Optimierungswahn« wettert, doch wenn Dein Leidensdruck groß genug ist, bist Du bereit, das Neue anzupacken. Alles andere ist intellektueller Luxus, beispielsweise »ich könnte mir vornehmen, täglich 30 Minuten zu joggen« (muss – und vor allem: will – es aber nicht).

Ich möchte Dir an dieser Stelle einen Einblick in meine persönlichen Challenges geben. Herausforderungen bzw. Veränderungen sind auch für mich kein Dauerzustand. Eine Challenge formuliere ich mir dann, wenn ich etwas verändern will, meist sind es Änderungen in den Gewohnheiten. Hier ein paar Beispiele aus meiner Vergangenheit:

  • Puffer- und Reisezeiten realistisch einplanen (und nicht dauernd fünf Minuten zu spät erscheinen).
  • Alles sofort endgültig wegräumen (und keine Haufen im Büro bilden).
  • Feste Sprechzeiten einhalten (und nicht den Mailboxnachrichten hinterher jagen).
  • Einen Bürotag für Blog, Social Media und Co. einführen (anstatt allabendlich den Gedanken »ich müsste/sollte noch …« zu haben).
  • Täglich 15 Minuten in Stille mit mir selbst verbringen (statt Nachrichten aus aller Welt auf mich einprasseln zu lassen).

Meine aktuelle Challenge hat mit dem Beruf mittelbar zu tun, sie bezieht sich auf ein Thema, das für viele Menschen, die ich kenne, eine Hürde darstellt: an vier Tagen wöchentlich – freiwillig – um 4.44 Uhr aufstehen, um einen 9to5-Tag zu machen. Glaub’s mir, es ist auch für mich manchmal hart. Der Gewinn, diese stillen Stunden vor dem Tagesgeschäft nutzen zu können, ist jedoch überwältigend (ja, manchmal ist mein Arbeitstag um 09:00 Uhr zu Ende, nicht immer …).

Warum so viele Challenges scheitern

Der Veränderungswille ist da, doch es will nicht klappen. Das beoachte ich häufig, an anderen und an mir. Hier sind einige mögliche Ursachen:

  • Zu viele und zu hohe Ziele: auch ich habe mir früher gerne zu viel auf einmal vorgenommen oder die Ziele unrealistisch hoch gesteckt. Das demotiviert. Smart sollten die Ziele sein: spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert.
  • Fehlender Veränderungswille: wichtig ist, dass Du die Veränderung willst, und nicht, dass Du es als »nice to have« empfindest. Für ein »nice to have« bist Du nicht bereit, etwas zu geben – oder?!?
  • Unpassendes Mindset: noch schlimmer sind mit der Veränderung verbundene Glaubenssätze in Konditionalform wie »wenn ich …, dann bin ich glücklich/erfolgreich/zufrieden …« – Glaubst Du wirklich an den Veränderungserfolg oder ist es nur ein weiteres Experiment, Dir Deine Unfähigkeit zur Veränderung zu demonstrieren? – Arbeite zuerst an Deinem Mindest und stelle Dir vor, wie Du Dich fühlst, wenn Du am Ziel Deiner Challenge bist, ganz unabhängig davon, ob sie eine große Veränderung mit sich bringt oder eine Minibaustelle ist.
Du kannst schon jetzt mit Dir zufrieden sein. Du spürst jedoch, dass Du besser lebst, wenn Du Deine persönliche Challenge anpackst, aber: bist Du wirklich bereit dafür?

So prüfst Du Deine Challenge-Power

Gewinn statt Verzicht. Mit jeder abgelegten Gewohnheit gewinnst Du Freiraum für andere Aktivitäten oder Gewohnheiten. Denkst Du an »Verzicht«, wenn Du an die Veränderung denkst? Dann bist Du noch nicht bereit.
Ein wiederkehrend plakatives Beispiel finde ich in der Ernährungscommunity, in der ich mich seit einigen Monaten tummle, um mich gesünder zu ernähren. Viele neue Mitglieder fragen, auf was sie verzichten müssen, um Ihr Ziel (meist – aber nicht immer – eine Gewichtsreduktion) zu erreichen. Dabei manipulieren sie sich mit dieser Frage selbst. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf negative Energie (»mir wird etwas weggenommen«, »ich darf nicht …«) anstatt auf den Gewinn: sie gewinnen die Traumfigur oder den Ernährungszustand, den sie wünschen.

Mein Motivationssatz für meine kleine 4:44Uhr-Challenge lautet: Wenn ich an vier Tagen 5to9 schaffe, gewinne ich jede Woche bis zu 16 Stunden Zeit für Hobby, Freunde und Familie. Das spornt an (auch wenn ich dann doch am Nachmittag einige Stunden im Kreativbüro anhänge).

So gestaltest Du Deine persönliche Challenge

Zur persönlichen Challenge gehören nicht nur Mindset und Wille, sondern auch ein Rhythmus und etwas Haptik. Und so gehst Du vor:

  1. Nimm Dir eine neue Gewohnheit bzw. Veränderung vor;
  2. verbinde diese mit einer Routine, beispielsweise »nachdem ich … gemacht habe, führe ich … aus«;
  3. sorge für Haptik. Lege beispielsweise nach jeder Ausführung eine Murmel von einem linken in das rechte Glas, knipse einen Zentimeter von einem Maßband ab oder nimm eine Erbse und lege sie von der rechten in die linke Hosentasche. Das klappt natürlich auch mit Apps wie 7weeks.
  4. Nimm Dir nach 30, 66 und nach 90 Tagen Zeit zur Reflexion. Wahrscheinlich ist Deine neue Gewohnheit schon längst Routine und Du bist bereit für Deine persönliche »next challenge«.
  5. Tausche Dich mit Gleichgesinnten aus, beispielsweise in einer Community of Practice (CoP), einem Support- oder Erfolgsteam.
30 Murmeln für Deine Challenge (c) Sylvia Nickel

30 Murmeln für Deine Challenge (c) Sylvia Nickel

In Schritt vier sind drei Zeiträume angegeben, welche auf verschiedenen Studien beruhen: Veränderungen in der täglichen Routine können meist in 30 Tagen erlernt werden. Richtig sicher kannst Du Dir nach 2 1/2 Monaten oder besser: drei Monaten sein.

Veränderung auf Teilzeit

Was mir bei großen Zielen hilft, wie bei der Ernährungsumstellung, ist eine Teilzeitveränderung. Mein Ziel lautet also nicht »Ab heute esse ich nie wieder Schokolade«, sondern beispielsweise »Schokolade gönne ich mir am Wochenende« oder »an 4 von 7 Tagen esse ich Obst (statt Schokolade)«. Damit verschwindet die Absolutheit und eine tiefsitzende Gewohnheit kann in kleinen Schritten verändert werden. Wie das funktioniert, vor allem in Sachen Fitness und Ernährung, erläutere ich im Webinar die 444-Challenge: noch fitter und produktiver in wenigen Wochen.
 
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Challenge und eine entspannte Zeit.
Challenge yourself & N.JOY your life,
Sylvia Nickel

Wie gefällt Dir dieser Artikel?

1 vote, average: 5,00 out of 51 vote, average: 5,00 out of 51 vote, average: 5,00 out of 51 vote, average: 5,00 out of 51 vote, average: 5,00 out of 5
(5,00 von 5 Punkten, basierend auf 1 abgegebenen Stimmen)
Loading...

Die Serverkasse freut sich: Unterstütze diesen Blog.

Diese Artikel könnten auch interessant für Dich sein

Mehrwert für Dich.

Abonniere den Mehrwert-Boten für kostenfreie E-Books, Tipps & Webinare.

I agree to have my personal information transfered to MailChimp ( more information )

Deine Daten werden nur für diesen Zweck genutzt. Du kannst den Newsletter jederzeit entfernen.

Facebooktwitterredditpinterestlinkedintumblrmailby feather

Autor: Sylvia Nickel

Diplom-Ökonomin. Freiberuflich beratend seit 1992 & Inhaberin der NiCKEL Business Performance, Oberhausen (http://2nc.de/).

Ein Kommentar

  1. Pingback: Gehirnjogging mit Sprachen | Weniger ist Mehrwert.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d Bloggern gefällt das: