Last Updated on 7. Dezember 2019 by Sylvia Nickel
Das Thema Jahresplanung steht spätestens im letzten Quartal auf dem Plan. Doch in der Planung geht es in der Regel um Ergebnisziele. Ist das Ergebnis erreicht, ist das Ziel auch weg. Daher sind Themen häufig die bessere Alternative, vor allem für die wirklich großen Ziele.
Warum ein Thema wirkt
Der bevorstehende Jahreswechsel treibt die Selbstführungs-Blogs auf Hochkonjunktur in Sachen Planung. Doch in den agilen Zeiten der Digitalisierung hilft keine tayloristische Methode der Optimierung klar vorhersehbarer Situationen. Es sind vielmehr
- Themen statt Ziele,
- Werte statt Verfahrensanweisungen und
- Routinen statt Zielvereinbarungen,
welche die neue Welt bewegen. Daher schlage ich dir heute drei alternative Methoden vor, um das nächste Jahr zu deinem besten Jahr zu machen. Man muss nicht allen folgen, darf aber gerne probieren. Allen Methoden gemeinsam ist, dass es nicht um materiellen Erfolg geht, sondern um das, was dich bewegt: deine Themen. Doch wie findet man seine Themen?
Thema finden #1: die Brachialmethode
Die Brachialmethode ist das Schreiben der eigenen Grabrede. Was willst du der Welt hinterlassen? Eine Sammlung von …, ein Buch über …, eine Organisation für …, ein Gefühl bei …?!? – Wie möchtest du, dass dich die dir lieben Menschen in Erinnerung haben? Welche Spur willst du hinterlassen? Für welche Werte stehst du? Was ist dein Erbe? Um diese Gedanken geht es in der Methode »Schreibe deine eigene Grabrede«. Nimm dir dafür Zeit.
Du hast Hemmungen und Angst, eine Idee zu haben? Eine gute Lektüre ist »Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen« von Bronnie Ware. Gehe einfach in dich an einem stillen Abend bei Kerzenschein und ohne mediale Ablenkung durch Internet, Radio und TV, quasi in heimischer Kontemplation.
Ich bin mir sicher, dass dir viele Dinge einfallen, die auf keine To-Do-Liste einen Eingang finden, – weil sie so wichtig sind, dass wir sie im Herzen tragen statt auf einer App. Du kannst auch in Gesprächen herausfinden, wofür du aus Sicht anderer Menschen stehst. Das ist das Ergebnis deines bisherigen Handelns.
Thema finden #2: die Bauchmethode
Die Bauchmethode versucht zu ergründen, was dich tief im Inneren bewegt, jedoch auf eine andere Weise als die Brachialmethode. Es geht um die »Bucket List« oder »Löffelliste«, die spätestens seit dem Film »Das Beste kommt zum Schluß (Orignal: The Bucket List)« bekannt ist.
Wenn du jetzt den Mut hättest, was würdest du noch machen oder erleben wollen? Beschränke ich nicht mit Gedanken wie »das ist unrealistisch, weil ich das Geld oder die Zeit dafür nicht habe«. Ich nenne die Bucket List daher auch Mutliste. Dabei geht es nicht darum, andere Menschen mit noch ausgefalleneren Vorhaben zu übertrumpfen. Es sind häufig Aktivitäten, die dich zu irgendeinem Zeitpunkt im Leben sehr beeindruckt haben, und von denen du meinst oder meintest, du könntest es nicht tun. Hier ein paar Anregungen:
- ein bestimmtes Land erkunden,
- auf einen Berg steigen,
- eine Fremdsprache lernen,
- einmal auf einer Bühne stehen und eine Rede halten,
- ein Musikinstrument erlernen.
John Strelecky stellt in seinem Buch »The Big Five for Life. Was wirklich zählt im Leben« einen schönen Ansatz vor. Er nennt ihn Museumstag. Mehr möchte ich dir nicht verraten. 😉
Thema finden #3: die Besinnungsmethode
Aus der esoterischen Ecke stammt die Methode der Besinnung zwischen den Jahren. Die sogenannten Rauh- oder Rauchnächte finden ihren Ursprung im Mondkalender. Aufzeichnungen sollen bis in das 16. Jahrhundert zurück gehen.
Ich habe diese Methode 2017/18 erstmals praktiziert, frei nach meinem Gutdünken. Das ist der Plan: jede Nacht steht für einen der Monate im neuen Jahr. Ich notiere mir meine Gedanken und auch kleine Meilensteine. Man kann diese Gedankenzettel auch mit dem Glas der Erinnerungen für das Jahr 2019 verbinden. So sah meines zu Jahresbeginn aus. Jetzt ist es ganz schön voll 😉
Diese Tage stehen für die Monate. Beginne mit der Einstimmung am 21.12., der Wintersonnenwende:
- 25.12.: Januar,
- 26.12.: Februar,
- 27.12.: März,
- 28.12.: April,
- 29.12.: Mai,
- 30.12.: Juni,
- 31.12.: Juli,
- 01.01.: August,
- 02.01.: September,
- 03.01.: Oktober,
- 04.01.: November,
- 05.01.: Dezember.
Wenn Du mehr über die Rauhnächte erfahren willst, so ist »Das Geheimnis der Rauhnächte: Ein Wegweiser durch die zwölf heiligen Nächte« von Jeanne Ruland ein guter Einstieg. Das Buch ist bereits in der 22. Auflage verlegt.
2019 ist mein Jahr
Die ist Thema der »Karriere nach Maß« im November 2019. Die Aufzeichnung findest Du → hier.
Weitere Webinare von mir findest Du übrigens auf → edudip und → sofengo. Die Literatur, Vorträge und Videos habe ich → hier für Dich zusammengestellt.
Ich wünsche Dir eine kontemplative Zeit zwischen den Jahren.
Just name it & N.JOY your life,
Sylvia Nickel
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