Last Updated on 22. Oktober 2021 by Sylvia Nickel
Am Mittwoch, 20. Oktober 2021, starb der aus Ungarn stammende Psychologe und Glücksforscher Mihaly Csikszentmihalyi 87-jährig. Wir verdanken ihm das Werk Das Flow-Erlebnis. Jenseits von Angst und Langeweile im Tun aufgehen. (Originaltitel: Beyond Boredom and Anxiety. The Experience of Play in Work and Games. 1975).
Mihaly Csikszentmihalyi und der Flow
Csikszentmihalyi beschreibt Flow (»Hingabe«) als Zustand zwischen Über- und Unterforderung, der uns de Möglichkeit bietet, uns der Tätigkeit vollständig hinzugeben. Zwar verband er mit dem Zustand im Jahr 1975 als erster den Begriff »Flow«, die Zustandsbeschreibung findet sich jedoch auch bei anderen Wissenschaftlern: der Zustand des Flow als Phänomen enormer Kreativität und Potenzialentfaltung wird auch als »schöpferische Leidenschaft« (Kurt Hahn), »Polarisation der Aufmerksamkeit« (Maria Montessori), »Gipfelerlebnis«(Abraham Maslow) oder »Selbstvergessenheit« beschrieben.
Er beschrieb den „Flow“ in eigenen Worten einmal so:
„Sich ganz auf eine Tätigkeit um ihrer selbst willen einzulassen. Das Ego fällt weg. Die Zeit vergeht wie im Flug. Jede Handlung, jede Bewegung und jeder Gedanke folgt unweigerlich auf den vorhergehenden wie beim Spielen von Jazz. Dein ganzes Wesen ist involviert, und du setzt deine Fähigkeiten bis zum Äußersten ein.“1)
Ein wichtiges Element zum Erreichen dieses Zustandes ist die Motivation.
Flow oder Kohärenz?
Während die Psychologie von Motivation zur Bearbeitung einer Aufgabe, zu einer Handlung spricht, wird im Rahmen der Neurowissenschaft aus Perspektive des Gehirns die Kohärenz genannt. Diesen Zustand strebt das Gehirn an, da es ein wahrhafter Nickel im Umgang mit Ressourcen ist. Oder anderes:
Am liebsten, man muss nix machen, oder:
das, was man macht, ist eine Verschmelzung.
Jeglicher Widerspruch, jede Angst und auch Zweifel torpedieren demnach den Zustand eines inneren Gleichgewichts im Gehirn (Gerald Hüther).3) Wahre Datensalven schütteln die Neuronen und die Neurotransmitter wuseln durcheinander. Was also tun?
So gelangst du in den Flow
- Sei dir des Nutzens (für dich) der Tätigkeit bewusst.
- Lege Ängste ab, auch Pseudoängste bezüglich vermeintlich besserer Alternativen.
- Bei einem Gedankensturm nutze den Zauberspruch: „Interessant, was ES gerade in mir denkt.“
Referenzen
- ORF: „Flow“-Theoretiker Csikszentmihalyi gestorben, 22.10.2021 um 11.54 Uhr, URL https://orf.at/stories/3233783/
- Frank Kromka: Freiheit und Zufriedenheit, August 2012, URL https://www.kas.de/documents/252038/253252/7_dokument_dok_pdf_31589_1.pdf/1116e4ae-e4fc-9b98-0679-8374820ad152
- Sophie Graf: Von Hingabe, Flow und Kohärenz, 19.03.2021, URL https://www.slowyoga.ch/von-hingabe-flows-und-koharenz/
Wie gefällt dir dieser Artikel?
Die Serverkasse freut sich: Unterstütze diesen Blog mit einem einmaligen Betrag deiner Wahl, einfach via paypal.
Diese Artikel könnten dich ebenfalls interessieren
Blogparade #digiform: Zeit für fundamentale Veränderungen – endlich!8 Minuten Lesezeit

Was Luther mit der Reformation ausgelöst hat, mag die Digitalisierung in vielen Branchen sein. Meine Gedanken zur Zielbar-Blogparade »digitale Reformation« fasse ich aus der Perspektive eines Schreibtischtäters oder des Kopfarbeiters mit zwei Jahrzehnten Freiberuflichkeit und Entrepreneurship zusammen: Weiterlesen







