Last Updated on 21. November 2019 by Sylvia Nickel
Hobbys werden zuweilen als Zeitverschwendung und gar hinderlich auf dem Weg der Selbstoptimierung gesehen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Dieser Artikel beleuchtet, welche Kraft in einem leidenschaftlich ausgeübten Hobby, vor allem im Handwerksbereich, steckt.
Warum »händisches« den Intellekt fördert
Alles, was man mit der Hand macht und perfektionieren kann, aktiviert auch das Gehirn. Aber das ist nicht alles. Denn das Anstreben der Perfektion im Handwerk fördert zwei Dinge: 1) die Wiederholung, bis der angestrebte Perfektionsgrad erreicht ist, und 2) das »Abschalten« während der Wiederholung. Je einstudierter der Handgriff desto eher gelingt der Flow.
Handwerker und Handarbeiter wissen, dass ein gewisser Suchtfaktor droht, ob beim Nähen, Heimwerkern, beim Kochen, Einmachen oder Gärtnern, wir lernen mehr als bloße Selbsthilfe. Und dies sind die sieben Gründe für ein handfestes Hobby.
7 Gründe für ein handfestes Hobby
#1 Komplexität verarbeiten
Mit einem handwerklichen Hobby lässt sich hervorragend die Komplexität des Alltags verarbeiten. Geht es doch um den nächsten Schritt auf dem Weg zum großen Ganzen. Zugleich ist das Basteln, Stricken, Schrauben, Nähen, Sticken usw. aber auch eine wunderbare Übung, komplexe Produkte in überschaubare Arbeitsabschnitte zu zerlegen. Damit gewinnst Du die Zuversicht, komplexen Situationen auch im Beruf gelassener zu begegnen.
#2 Genauigkeit einüben
Je häufiger ein Handgriff ausgeführt wird, desto routinierter wird man. Und diese Routine mach Lust auf mehr: die Perfektion. Was uns im Beruf wie ein Klotz am Zeitmanagement hängt, zahlt sich im Hobby aus. Mit perfekten Ergebnissen wird der eine oder andere Hobbybastler sogar zum nebenberuflichen Produzenten.
#3 Ehrgeiz fördern
Je vielteiliger die Aufgabe, desto größer ist der Ehrgeiz, es allein oder mit freundschaftlicher Hilfe gemeinsam zu schaffen. Wer schon einmal mit Renovierungsarbeiten größeren Ausmaßes begonnen hat, kennt diesen Schreckmoment, in welchem man sich fragt, warum man nicht einen Spezialisten beauftragt hat. Umso größer ist später der Stolz, wenn das Werk vollbracht ist.
#4 Flow erreichen
Gerade die Perfektion von Abläufen und Wiederholung von Handgriffen ermöglicht das Abschalten, einen Zustand zwischen Über- und Unterlastung: den Flow. Dieser ist hervorragend geeignet, Stress und innere Anspannungen abzubauen. Während im engeren Umkreis häufig die Frage gestellt wird »warum machst du dir so viel Arbeit damit?« lächelt man innerlich und sagt »weil es mir gut tut.«
#5 Beide Gehirnhälfte aktivieren
Durch manuelle Tätigkeiten gelingt es fast immer, beide Gehirnhälften zu aktivieren und damit für einen Abgleich zwischen Wissens- und Gefühlsebene zu sorgen. Dies ist perfekt für die Resilienz, denn so kommt Stress immer seltener auf. Es gilt, Einklang zwischen Denken, Fühlen und Handeln herzustellen. Alles andere ist Stressor.
#6 Abläufe rationalisieren
Wenn man immer wieder dieselben Arbeitsschritte unternehmen muss, denkt man über Erleichterung nach. Dies kann im Bündeln gleichartiger Schritte liegen, in der Nutzung weiterer Hilfsmittel oder in einer anderen Anordnung, so dass der eine oder andere Arbeitsschritt überflüssig wird. Im Büro 4.1 heißt dies übrigens »Entlastungskarte«.
#7 Eigenes entwickeln
Die Königsdisziplin ist es, etwas Eigenes zu entwickeln, zu erfinden: das Baumhaus etwa oder einen eigenen Schnitt für die Bekleidung, eine Dampfmaschine für die Kinder oder einen Bewässerungsautomaten für die Pflanzen. Räumliches Denken wird hierbei ebenso gefördert wie sorgsame Planung und Kalkulation. Und vor allem macht es »aaah«, wenn es funktioniert.
Denke an die Vorteile eines Hobbies: es ist keine Zeitverschwendung, sondern ein Element holistischer Produktivität – auch für deine Kinder ?
Ich wünsche Dir ein entspanntes Arbeiten, ob im Hobby oder beruflich. Werde ganzheitlich erfolgreich.
Just do it & N.JOY your life ♥
Sylvia Nickel
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