Last Updated on 24. Mai 2019 by Sylvia Nickel
Netzwerken gut und schön, aber wie zeitintensiv ist die Kontaktpflege? »Kontakte schaden nur dem, der keine hat« heißt es so schön in einem Sprichwort. Wie kann man dies gestalten und wie viel Zeit erfordert es?
1:1! – Postings sind keine Kontaktpflege
Zunächst möchte im digitalen Zeitalter mit dem Vorurteil aufräumen, dass ein Posting im Feed der Kanäle echte Kontaktpflege ist. Es mag Community Building, Selbstmarketing oder einfaches Like-Gehasche sein, das einen Menschen zur Nutzung des Feeds veranlasst. Es ist jedoch stets an die Öffentlichkeit oder eine Freundes- und Followerliste geknüpft und damit unbestimmt in Sachen Adressat.
1:1-Kommunikation bedeutet einen Austausch zwei zwei Menschen und kennt viele Wege:
- persönliches Treffen,
- Skype Meeting / Video Call,
- Telefonat,
- Sprachnachricht,
- E-Mail,
- Persönliche Nachricht in Messengern und sozialen Netzwerken.
Ganz bewusst ist diese Reihenfolge der Auflistung gewählt, weil die erste Variante die intensivste ist und die letztgenannte die oberflächlichste. Dies hat mit den über Impressionen zu tun. Im persönlichen Gespräch kann man sich sprichwörtlich riechen, beim Video Call sind noch Gestik und Mimik zu sehen und beim Telefonat reduziert sich der Eindruck nur noch auf das Gesagte und wie man es sagt. Man spricht auch von 7-38-55-Regel, nach welcher 55 % der Kommunikation auf Körpersprache, 38% auf die Stimmführung und 7% auf den Inhalt zurück zu führen sind.
Die aus den 1960er Jahren stammende Studie ist umstritten (→ hier zum Artikel auf Rhetorikmagazin), kann jedoch nicht falsifizieren, dass Mimik, Gestik und Stimme einen erheblichen Einfluss auf die Qualität der Kommunikation und damit auch der Kontaktpflege haben. Es fehlt absteigend in der Auflistung ein weiteres Merkmal, das für das Gesamtbild »ich bin okay – du bist okay« so wichtig ist: die Sympathie.
Was aber nun tun mit 200 oder mehr Kontakte, die Du pflegen willst?
Kontakte pflegen: schnell und einfach
Schnell und einfach sind E-Mails und Nachrichten. Leider sind diese meist weniger nachhaltig als der persönliche Kontakt. Ich möchte die persönliche Nachricht (PN) der die E-Mail nicht klein reden. Im Gegenteil: wer sich einmal im realen Leben getroffen hat, dem fällt die die Kontaktpflege auch auf digitalem Weg leicht. Dies gilt aber auch umgekehrt. Ein virtueller Kontakt wird stets ein solcher bleiben, wenn es nicht zu einem 1:1-Austausch kommt.
Ist der Kontakt jedoch intensiver, wird man zum Premiumkanal in der heutigen Zeit greifen: dem Telefon oder Video-Call, wenn ein persönliches Treffen aufgrund der räumlichen Distanz nicht möglich ist.
Ein weiterer Faktor ist die Zeit. Mails und Nachrichten lassen sich schnell und auch zeitversetzt versenden. Sie sind scheinbar ökonomisch. Denn, was bringt es, 200 Menschen per E-Mail persönliche Nachrichten (keine Serienbriefe oder Newsletter) zu senden, wenn diese kaum berührt oder erreicht werden? Richtig. Wenig. Also dann doch »Old School«?
Kontakte pflegen: intensiv und nachhaltig
Auf den Kontakt kommt es an, nicht auf jeden, sondern den richtigen. Für diesen solltest Du Dir Zeit nehmen, beispielsweise für
- ein gemeinsames Essen,
- einen Tag in einer Ausstellung,
- einen Spaziergang oder den
- gemeinsamen Besuch eines Events.
Hilfreich ist, ein kleines Tagesziel zu haben, beispielsweise gemeinsam zu kochen oder ein Event zu besuchen.
Kontaktpflege: 5 Tipps
Bei allen Tipps und Trick rund um Netzwerken, Kontaktmanagement und Kontaktpflege stellt sich die Frage: qui bono, – wem nützt es? Dir! Daher ist es Deine Entscheidung, wie viel Zeit Du regelmäßig in das Netzwerken und die persönliche Kontaktpflege investierst: einen Abend in der Woche oder einen Tag im Monat. Berücksichtige, dass auch die kleinen Taten zur Kontaktpflege, – E-Mails, Telefonat und Messages – Zeit benötigen. Hier sind fünf Tipps zur Kontaktpflege für Dich:
- Pflege Dein Netzwerk möglichst ökonomisch. Nutze Mail und Messenger für viele und für wenige den Premiumkanal: gemeinsame Zeit, live, real und 1:1.
- Identifiziere Deine wichtigen Kontakte. Es sollten nicht mehr als fünf bis neun sein.
- Nimm Dir Zeit für eine gemeinsame Zeit.
- Erlebe diese ergebnisoffen, den Kontaktpflege ist kein Arbeitstreffen. Es geht nicht um Tit-for-Tat in diesem Zeitraum. Das kommt später.
- Reflektiere die Begegnung. Bist Du energiegeladen oder eher müde? Bist Du inspiriert und voller Ideen, Deinem Kontakt etwas Gutes zu tun, oder nicht?
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Überlege, mit wem Du wie viel Zeit verbringst und wie Du Deine Kontakte pflegst. Für die Form gibt es keine Vorschriften.
Just date it & N.JOY your Life,
Sylvia
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