Last Updated on 28. Oktober 2019 by Sylvia Nickel
Heute nehme ich bezug auf »um 180 Grad« und den Artikel »23 Gründe für die Selbständigkeit« von Carina Herrmann, genauer das Solopreneurship oder die Einzelkämpfer. Leider ist mir beim Twittern am 11.11.2019 der Terminkalender entglitten … Statt am 23.01.2019 also heute der Artikel. Denn wir haben die Woche um den fünften Mittwoch im Monat und der dreht sich thematisch genau um diese Fragen. Solltest Du vor der Frage »Solopreneuer oder Entrepreneur« stehen, mag dieser Artikel hilfreich für Dich sein.
Unternehmer oder Einzeltäter?
Zunächst sollten wir klären, von welcher Art der Selbständigkeit wir sprechen. Während ein Unternehmer (»Entrepreneur«) vor allem ein System entwickelt oder darin investiert, um primär andere arbeiten zu lassen, bastelt sich der Soloselbständige (»Solopreneur«) seinen eigenen Arbeitsplatz. Damit ist keine Bewertung gemeint, frei nach dem Motto: na, werde ich besser gleich Unternehmer!
Erstens kann nicht in jedem Arbeitsbereich ein System aufgebaut werden, da beispielsweise die Tätigkeit an persönliche Voraussetzungen und Qualifikationen gebunden ist, und zweitens heißt Mitarbeiter nicht zugleich umsatzstärker oder gewinnbringender. Im Gegenteil: die finanziellen Verpflichtungen sind regelmäßig größer. Da stellt sich die Frage »Wer entscheidet sich denn dann für das Solopreneuership?«. Das sind meiner Erfahrung nach Menschen, die unabhängig – zunehmend auch vom Ort – Ihre Arbeit gestalten wollen. In vielen Bereichen funktioniert dies auch ganz gut. Es gibt jedoch einige Vor- und Nachteile zu bedenken.
Ich beziehe die Ausführungen vor allem auf Freelancer, Remote Worker, Virtuelle Assistenten und ähnliche Einsatzbereiche, welches eines eint: es ist im Prinzip egal, wo sie arbeiten (manchmal auch: wann). Sie unterhalten kein Ladenlokal oder Geschäftsräume mit regelmäßiger Kundenfrequenz. Sie sind Texter, Korrektoren, Transkriptoren, Rechercheure, Layouter oder unterhalten Ihr Online-Akademie, coachen, beraten und moderieren virtuelle Meetings, sind Spezialisten für bestimmte Fragestellungen oder/und Software usw., – kurzum: sie verkaufen ihr Know-how, nicht ihre Lebenszeit.
Solopreneurship: Vor- und Nachteile
#1 Der Solopreneur ist sein eigener Chef
Ja und nein. Natürlich ist der Soloprenuer sein eigener Chef und kann daher weitgehend selbst über seine Zeit verfügen. Dies stößt aber dann an die Grenzen, wenn Umsatzinteressen dem inneren Wunsch nach Freizeit, Urlaub oder schlichtweg etwas anderem entgegen stehen. Vielmehr sind es Selbstdisziplin und Beharrlichkeit, welche erfolgreiche Solopreneure auszeichnet. Dies bezieht sich vor allem auch auf die Rolle im Familien- und Freundeskreis. Allzu häufig ernten Soloselbständige wenig Verständnis und keine Unterstützung. Im Gegenteil: sie werden gerne torpediert mit Vorwürfen (»nie hast du Zeit für …«, »immer musst du arbeiten …«), Unterstellungen (»so gut wie du will ich mal haben …«, »das zahlt dir doch das Finanzamt«) und absolutem Unverständnis (»warum arbeitest du am Wochenende?«, »also, die Mühe würde ich mir nicht machen …«).
Mein Tipp: Suche Dir Gleichgesinnte in einem Mastermind.
#2 Der Solopreneur kann sich ständig neu erfinden
Hmm … Erst einmal sind Anpassungen aufgrund geänderter Marktlage und technologischer Entwicklungen möglich oder sogar nötig. Nach über zwei Jahrzehnten Solopreneurship sowie aktiver Beteiligungen an bürgerlichen und Kapitalgesellschaften, intensiver Kooperationen, Rückzug in kreative Auszeiten usw. sehe ich die »Neuerfindung« nicht nur als Kür, sondern manchmal auch als Notwendigkeit. Diese Anpassung auf mein Selbst zu beziehen anstatt auf die als Solopreneur agierende Person liegt mir fern. Es gibt immer noch eine private Sylvia Nickel nebst der Sylvia Nickel, die hier bloggt, auch wenn Authentizität eine wesentliche Grundlage meines Handelns ist.
Mein Tipp: Bewahre Dir Hobbies, aus welchen Du Kraft ziehst. Ich fahre beispielsweise leidenschaftlich gerne Motorrad, gärtnere, habe stets Live Events im Blick und betätige mich vielfältig kreativ – fernab des Solopreneurship.
#3 Der Solopreneur verkauft nur Zeit gegen Geld
Dies ist ein häufig vorgebrachtes Argument gegen Soloselbständige. Es stimmt nur bedingt, und zwar für diejenigen, welche Preis mit Stundenlohn verwechseln und schlichtweg weiterhin Ihre Lebenszeit gegen Geld tauschen. Im Solopreneuership gibt es viele Möglichkeiten, Produkte zu entwickeln und entweder einen höheren Preis für eine Leistung durchzusetzen oder aber die Menge zu erhöhen, durch (halb-)automatisierte Prozesse. Die Ökonomie ist übrigens meine berufliche Heimat und immer noch meine Spielwiese: nicht grundlos lautet meine Devise »weniger ist Mehrwert«.
Mein Tipp: Begrenze die Zeiten, in welcher Du Lebenszeit gegen Geld tauschst, dramatisch. Entwickle fertige Problemlösungspakete und konfektioniere Dein Know-how.
Zurück zu den 23 unschlagbaren Gründen für Selbständigkeit von Carina Herrmann. Diese hier sind nur drei, aber viele Gründe finden sich mittelbar wieder. Mir ist es wichtig, auch die Nachteile oder Gefahren zu sehen. Zum Schluß die drei Klassiker-Tipps für die Selbständigkeit, die sich auch in meinem mittlerweile nach vier Auflagen nicht weiter aktualisierten Leitfaden für Existenzgründer finden. Der Grund dafür ist übrigens einfach: eine »Neuerfindung« 😉
Drei Tipps für Dein Solopreneurship
- Lagere aus, was zu Deinen Schwächen gehört. Es gibt für alles Spezialisten.
- Widme Dich den Aktivitäten mit hohem Wertbeitrag und nutze dabei Deine Stärken.
- Arbeite an Deinem Unternehmen, regelmäßig. Entwickle Strategien und setze diese auch um. Dies ist Deine Saat für die finanzielle Ernte von übermorgen.
Wie geht es weiter? Mein Angebot für Dich
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Ich wünsche Dir viel Erfolg, ob mit oder ohne Solopreneurship: just do it & N.JOY your life ♥
Sylvia Nickel
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