Last Updated on 17. Dezember 2020 by Sylvia Nickel
Die Rauhnächte bieten einen Anlass, über die intrinsische Motivation zu reflektieren. Wie das geht und was es bringt, liest du hier. [mit Video]
Rauhnächte oder Weihnachten?
Am 21. Dezember ist Wintersonnenwende, der kürzeste Tag und die längste Nacht im Jahr. Doch nicht schon am nächsten Tag wird es spürbar länger hell, sondern erst drei Tage später. Drei Tage Dunkelheit und dann kommt das (Christus-)Licht zurück. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Bereits vor der Wintersonnenwende sind die Tage kurz. Vom 18. bis zum 24. Dezember haben wir in unseren Breiten genau 8 Stunden und 7 Minuten Tageslicht, zum Vergleich um den 21. Juni: 16 Stunden und 15 Minuten. Lediglich im Sekundenbereich unterscheiden sich die Tageslängen. Davor sind es mehr und danach auch. Dies dauert bis zur Sommersonnenwende, dem längsten Tag und der kürzesten Nacht im Jahr. Die genauen Zeiten und Tageslängen findest du auf vollmond-info.de.
Das Tageslicht war früher wichtig, da die Menschen in und mit der Natur lebten, LED und Strom auch erst später dazu kamen. Es verwundert nicht, dass diese Zeit in vielen Kulturen der nördlichen Hemisphäre eine wichtige Zeit für die heimische Kontemplation ist. Innehalten. Besinnen.
Doch woher kommen die zwölf Rauhnächte? Nicht nur, dass jeder Rauhnacht die Bedeutung für einen Monat im Folgejahr zugeordnet wird, sondern sie überbrücken die 12 Tage zwischen Sonnenjahr (365 Tage) und Mondjahr (12 * 28 Tage = 354 Tage). Alte Sagen erzählen von Wotans Jagd auf wilde Geister, Seelen, die sich nicht lösen konnten vom irdischen Sein und dennoch körperlos sind.
Ob du Weihnachten feierst oder nicht: Die Rauhnächte bieten vielerlei Möglichkeiten der inneren Einkehr, natürlich nicht den ganzen Tag oder die ganz Nacht. Worum geht es also an diesen Tagen und Abenden?
Rauhnächte begehen
Wichtig ist, dass du dir Zeit für dich und deine Visualisierungen nimmt, vielleicht 30 bis 60 Minuten je Abend. Aber Achtung: hier geht es nicht um die Jahresplanung deines Terminkalenders, sondern um deine Themen. Hilfreich sind Rituale wie Kerzen, Räuchern und Zettel. So gehst du vor:
- Beginne zum 21.12. täglich mit einer stillen Stunde. Genieße die Dunkelheit, die Ruhe der Natur, die Stille. Die auf die Monate des Folgejahres bezogenen Rauhnächte sind vom 24.12 auf den 25.12. bis zum 5.1. auf den 6.1.
- Entzünde zu Sonnenuntergang Kerzen. Idealerweise kannst du einen Laternenkerze vielleicht sogar auf der Terrasse oder dem Balkon die gesamte Zeit brennen lassen.
- Räuchere den Raum, in dem du deine persönliche Rauhnachtecke eingerichtet hast. Nutze Kissen Decken, deinen Lieblingssessel, und folge einfach deiner Intuition bei der Dekoration.
- Lege Zettel oder Karteikarten und Stifte bereit. Für einige wenige Notizen wirst du sie brauchen.
- Genieße die Stille oder stimme dich mit möglichst akustischer Musik oder Klangschalen ein.
Bevor wir loslegen mit den Ritualen oder vielmehr den Handlungsempfehlungen einige Überlegungen zur Zeit »zwischen den Jahren«.
Rauhnächte: Warum was (nicht) zu tun ist
Alle Räder stehen still
… denn das Schicksalsrad dreht sich. Das Spinnrad hat uns lange in den Wintermonaten begleitet, um die Stoffe und Seile für das nächste Jahr zu drehen. Was sind im übertragenen Sinn unsere Spinnräder heute? Waschmaschinen, Handwerkszeug, Nähmaschinen usw.
Aus diesem Grund wissen heute noch viele Menschen, dass zwischen den Jahren keine Wäsche gewaschen oder getrocknet werden soll. Der Grund ist, dass die Seelen sich in den Wäschestücken verfangen und Unglück im Folgejahr bringen können. Deshalb sollte auch Bettwäsche nicht im Freien gelüftet werden.
Die Stille ist auch im übertragenen Sinn von Bedeutung: schließe Türen leise und erschrecke weder Seelen noch Mitbewohner.
Übertragen bedeutet Stille auch, dass alles an seinem Ort bleibt. Fordere vor den Rauhnächten Verliehenes zurück und gebe Geliehenes dem Verleiher wieder. Halte die Dinge in Ordnung. Fehlende Knöpfe können beispielsweise Geldverlust im Folgejahr bedeuten. Belasse die Dinge am vorgesehenen Ort und räume nicht um.
Fremdes meiden
Bleibe in deiner vertrauten Umgebung. Insbesondere fremde Tiere sind zu meiden. Es drohen Unheil und Krankheit. Halte dich bei Spaziergängen auf beobachtendem Posten. Beginne nichts Neues.
Kein Glücksspiel Spiel mit Karten oder Geld
Das Zocken ist etwas für Menschen, die sich ihrer Schöpferkraft nicht bewusst sind. Daher sind Spiele um Karten oder Geld tabu. Schließlich dreht sich das Schicksalsrad. Andere (Brett-)Spiele hingegen sind geeignet, die Gemeinschaft zu verstärken und Freude zu teilen.
Einige Rituale
13 Wünsche
Beginne am 21.12. damit, dass du dir Zeit für 13 Wünsche nimmst. Diese Wünsche sollten wirkliche Herzenswünsche sein und nicht vom Außen getrieben, weil man etwa dies, das oder jenes erreichen sollte. Wünsche sind Zielen übergeordnet und lassen sich leicht visualisieren. Zum Thema Weg und Ziel empfehle ich dir diesen Mehrteiler. Schreibe die Wünsche auf einen Zettel und falte diesen so zusammen, dass du ihn nicht mehr lesen kannst. An jeder Rauhnacht verbrennst du einen Zettel und gibst damit die Erfüllung in das Universum. Den letzten Zettel klappst du anschließend auf. Es ist der Wunsch, für den du selbst zuständig bist. ?
Räuchern
Räuchere den Raum, in dem sich dein Rauhnachtplatz befindet, mit Kräutern. Diese sollten trocken sein und nicht frisch gepflückt. Nutze eine feuerfeste Schale, gegebenenfalls mit etwas Sand am Boden. Für die Räucherung gibt es Räucherkohle. Entzünde diese und gebe die Kräuter dazu. Es eigenen sich insbesondere Weihrauch, Lorbeer, (weißer) Salbei, Angelikawurzel, Myrrhe, Wacholderbeeren, Kampfer, Myrte, Thymian und Styrax. Du kannst sie separat oder in Kombination verwenden. Jedes Kraut hat besondere Wirkungen. Finde es heraus.
Monatsrück- und Vorschau
Jede Rauhnacht steht für einen der Monate im Folgejahr, beginnend mit Januar am 24./25.12. Ich nutze für Notizen Blankokarteikarten, schreibe auf die eine Seite das aktuelle Jahr und auf die andere Seite das Folgejahr. Starte nun mit einem dankbaren Rückblick. Was war in diesem Jahr im Januar besonders schön? Was hat dich erfreut? Auf der Rückseite notierst du deine Themen für den nächsten Januar. Spüre in den Monat hinein. Wie wird das Wetter? Was sind besondere Aktivitäten? Notiere die Gedanken. Am 25./26. steht der Februar auf dem Programm usw.
Wetter
Achte auf das Wetter in der Zeit der Rauhnächte, denn dies kann auch ein Hinweis auf den Wetterverlauf des jeweiligen Monats sein. Notiere es zusätzlich auf den Karten oder auf einem separaten Block.
Träume
Eine besondere Bedeutung wird den Träumen in dieser Zeit zugesprochen. Schließlich befinden wir uns zwischen den Jahren und die Verbindung zur Anderswelt ist dünn. Führe ein Traumtagebuch für diese Zeit.
Wenn du dich nicht oder selten an deine Träume erinnerst, ist dies nicht schlimm. Die Fähigkeit sich an die Träume zu erinnern, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und kein Hinweis auf die eigene Spiritualität. Vielleicht sagt dir das Orakeln zu? Hierzu finden sich Anleitungen und Karten, insbesondere für Rauhnachtorakel.
Akustische Klänge
Klangsschalen oder akustische Instrumente unterstützen dich in den Rauhnächten. Folge deiner Intuition. Das Beherrschen eines Instruments ist nicht nötig. Es geht um den Klang, der den Raum nicht nur erhellt, sondern in Schwingung bringt.
Collagen, Mindmaps & Co.
Mit diesen Techniken kannst du die Themen, Wünsche und Ziele visualisieren. Gerade für die Haptiker unter den Lesern mag das Erstellen eine Vision Boards eine Möglichkeit sein, sich auf das kommende Jahr einzustimmen.
Video: Rauhnächte im Engelsburger Stammtisch
Too long, didn’t read? Kein Problem. Höre einfach zu. Am 22. November 2020 zeichneten wir den Engelsburger Online-Stammtisch zu den Rauhnächten auf.
Abschließend etwas zur Frage »was hat dies mit New Work zu tun?« Sehr viel, denn je klarer du dir über deine Themen und Wünsche bist, desto zielgerichteter wirst du deinen Arbeitsalltag gestalten, ganz intuitiv.
Just try it & N.JOY your life,
Sylvia
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