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Resilienz: Vom Neanderdigitaler zum gechillten Kopfarbeiter5 Minuten Lesezeit

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Last Updated on 4. Oktober 2019 by Sylvia Nickel

Als Resilienz (von lat. »abprallen)« ist die psychische Fähigkeit definiert, Krisen zu bewältigen; doch was hat dies mit dem Neandertaler zu tun? Recht viel, denn ein Teil unseres Hirns funktioniert noch genauso wie zu diesen Zeiten. – Dem biologisch versierten Leser sei verraten, dass sich dieser Artikel mit den Auswirkungen und nicht mit der neurowissenschaftlich exakten Darstellung der Abläufe auseinandersetzt, obwohl diese dem Schreiberling bekannt sind.

Warum Stressreaktionen den modernen Menschen möglich machten

Zwar stammt der moderne Mensch nicht direkt vom Neandertaler ab, doch gilt dieser nicht nur als ausgestorbener Verwandter. Ob Homo Sapiens oder Homo Neanderthalensis, ein Grundprogramm sorgte für das Überleben im Kampf mit der Natur und anderen Lebewesen und sicherte so die Entwicklung des modernen Menschen. Dieses Programm unseres limbischen Systems (Vortrag zum Thema) funktioniert noch heute. Und es ist für die zunehmende Stressbelastung mit verantwortlich. Es sind die Grundemotionen und die damit verbundenen tief verwurzelten Strategien. Die wichtigste Emotion ist die Angst.

Resilienz: Wie der Neandertaler uns torpediert

Bei Angst (aber auch bei Ekel, Zorn usw.) werden Stresshormone ausgeschüttet (zur Wirkunsgweise), die zu Urzeiten wichtig waren, denn es gab exakt zwei Möglichkeiten: weglaufen oder angreifen. Meist entschieden sich beide unserer Vorfahren für die Flucht, beispielsweise vor dem Säbelzahntiger.

Und heute? Da sitzen wir im Büro, im Coworking Space oder in der Bahn. Das Smartphone mahnt uns an die unerledigten Tagesaufgaben, Nachrichten tröten im Minutentakt, und wir denken an den Aufgabenberg, den wir auch privat, familiär, gesundheitlich und in Sachen Lebenssinn bewältigen wollen. Wir haben tief im Unterbewusstsein Angst

  • es nicht zu schaffen,
  • etwas zu vergessen,
  • etwas falsch zu machen,
  • etwas verpasst zu haben,
  • nicht rechtzeitig fertig zu werden.

Unser »Neanderhirn« ahnt: Gefahr! Also steigen Blutdruck und Herzfrequenz, die Muskeln werden besser durchblutet. Und weil Magen, Resthirn und auch das Immunsystem bei Kampf oder Flucht nicht benötigt werden, sind diese Funktionen heruntergefahren. Mit anderen Worten:

Alles andere als wir es im Alltag brauchen. Denn gerade bei vielen Aufgaben gilt es, Ruhe bewahren, priorisieren und Stück für Stück statt simultan arbeiten. Denn wer sich täglich einem hohen, unnötigem und negativem Stresslevel aussetzt, wird die psychische Widerstandskraft (Resilienz) für die tatsächlichen Krisen unnötig schmälern.

Was der Neanderdigitaler falsch macht

Statt die Zügel in der Hand zu halten, lassen sich viele Menschen von den digitalen Helferlein ihren Tag bestimmen. Sie lauern auf potenzielle Gefahren (vor allem Säbelzahntiger 😉 ). Erinnerungen hier, Fitnesstracker da und noch schnell der Blick auf die neuesten Meldungen in den sozialen Netzwerken. Dies wäre so, als wenn sich der Ur-Mensch seine Umgebung mit Bildern von Säbelzahntigern ausstattete. Der »kleine Limbi« (das limbische System) in uns schlägt Daueralarm. :/

Dabei geht es ganz einfach umgekehrt: schalte möglichst alle Benachrichtigungen aus und wähle bewusst nur Erinnerungen für die Dinge, die wirklich nötig sind, beispielsweise Termine mit anderen. Zwischenzeitig lässt sich hervorragend selbstbestimmt und konzentriert arbeiten. Je kürzer diese »Stillarbeitszeiten«, desto flexibler der Tag, denn nach einer Arbeitseinheit kannst Du nachsehen, ob etwas wirklich Wichtiges in Deiner Inbox gelandet ist.

3 Tipps für Deine Resilienz

  1. Fokus: die Konzentration auf das wesentliche ist ein wesentlicher Baustein im Zeitalter der Ablenkung. Sind Ziele und Prioritäten klar fällt auch die Impulskontrolle bei etwaigen »Pling-Pling« oder anderen Ablenkungen leicht. Wer nicht fokussiert, verliert.
  2. Reflexion: wir können die Emotionen nicht ausschalten und eine Unterdrückung ist selten sinnvoll. nebst der Angst ist es die Freude, die uns leitet.  15 Minten täglich für das Journaling genügen, denn wer nicht reflektiert schafft keinen Raum für das Jetzt.
  3. Lernen: eine positive Bestätigung ist von großer Bedeutung für die psychische Widerstandskraft. Wer sich neuen Aufgaben stellt und diese meistert, gewinnt Selbstvertrauen in das eigene Handeln. Lerne eine neue Sprache mit nur ein paar Vokabeln täglich, ein Instrument, das Jonglieren … lerne täglich etwas, systematisch.

Der gechillte Kopfarbeiter im 21. Jahrhundert weiß, dass der Säbelzahntiger ausgestorben und Angst in den meisten Fällen unbegründet ist. Weiß dies auch Dein Hirn? 😉

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Ich wünsche Dir eine gechillte Zeit,
Sylvia Nickel

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Autor: Sylvia Nickel

Diplom-Ökonomin. Freiberuflich beratend seit 1992 & Inhaberin der NiCKEL Business Performance, Oberhausen (http://2nc.de/).

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